Als umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen (UEMF) werden Störungen der Bewegung im Kindes- und Jugendalters zusammengefasst. Die vorliegenden Bewegungs- und Koordinationsschwierigkeiten können die Kinder in ihren Alltagsfertigkeiten deutlich einschränken (z.B. An- und Ausziehen, Schreiben, Essen mit Besteck usw.). Kinder mit UEMF verhalten sich für Familienangehörige oder Außenstehende häufig ungeschickt oder „tollpatschig“.
Beispiele für Auffälligkeiten im Bereich UEMF:
- Stift wird nicht altersentsprechend gehalten
- Schreibtempo kann nicht mitgehalten werden
- das Kind hat Schwierigkeiten zu schneiden/basteln
- das Springen gelingt nur bedingt
- das Kind braucht länger als andere Kinder um motorische Fertigkeiten zu erlernen (z.B. schwimmen)
- Ball fangen und werfen bereitet Schwierigkeiten
- betroffene Kinder haben häufig Probleme das Schreibtempo mitzuhalten
- Essen mit Messer und Gabel bereitet Schwierigkeiten
- An- und Ausziehen bereitet Schwierigkeiten
- das Kind scheint den Spaß an Bewegungsaufgaben zu verlieren
Ergotherapeutische Behandlungsverfahren
Die ergotherapeutische Behandlung kann sowohl als Einzel-, als auch als Gruppenbehandlung statt finden. Dies wird im Einzelfall, gemeinsam mit Ihnen und dem Arzt entschieden.
Zu ergotherapeutischen Konzepten zählen unter anderem:
- Psychomotorikgruppe
- Vorschulgruppe
- Schreib-Mal Schule
- Schreibtanz
- Marburger Graphomotorische Übungen
- Scherenführerschein
- Bleistiftführerschein
- Geschickte Hände
- Linkshändertraining
- häusliche Übungsprogramme (z.B. Bruno der Storch, Unterwegs mit Ferdinand)
Ergotherapeutische Ziele
Die ergotherapeutische Arbeit basiert auf einer gemeinsam entwickelten Zielsetzung, die auf individuellen alltäglichen Schwierigkeiten basiert.
Die Ergotherapie unterstützt…
- Körperstabilisierung
- Erlernen neuer Bewegungen
- Spaß an Bewegung
- Bewegung in den Alltag einzubauen
- optimale Sitzposition
- angemessene Kraftdosierung
- zielgerichtete Konzentration und Aufmerksamkeit
- Mittellinienkreuzung
- sichere Handpräferenz
- differenzierte Stifthaltung
- optimaler Stift
- ausführen isolierter und differenzierter Greiffunktionen
Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist sehr wichtig, um den Transfer der Therapieinhalte in den Alltag zu gewährleisten.